Psychologische Beratung ist eine Primärprävention und kann den Gang zum Therapeuten verhindern.
Psychologische Beratung ist meist eine Krisenberatung und zudem lösungsorientiert. Das heißt, es wird nicht in ewigen Sitzungsmarathons das Problem analysiert sondern mit dem Klienten ein Ausweg erarbeitet, eine Problemlösung herbeigeführt.
Im Gegensatz zur “klientenzentrierten Gesprächspsychotherapie“ wird bei dem psychologischem Berater eine „klientenzententrierten Gesprächsführung“ betrieben, das bedeutet dass der Berater das Gespräch mehr von sich aus führt und strukturieren kann , hierbei wird nicht nur auf die innere Erlebniswelt des Klienten eingegangen wie es weitgehend in der „Gesprächspsychotherapie“ der Fall ist. Beleuchtet wird darüber hinaus in der psychologischen Beratung auch die Handlungsebene, es werden gemeinsam mit dem Klienten Strategien entwickelt wie jene in bestimmten Situationen besser zu Recht kommen können. Weiterhin werden eher aktuelle Probleme besprochen und nicht wie in der Psychotherapie über die Entwicklung jener Probleme über einen langen Zeitraum gesprochen. Jene Probleme werden in der psychologischen Beratung konkret und klar angesprochen. Die Beratung umfasst ein weiteres Spektrum als die bloße Psychotherapie, unter unterschiedlichsten Rahmenbedingungen kann die Beratung stattfinden, egal ob Langzeitarbeitsloser oder Eheberatung jeder Bereich kann hiermit abgedeckt werden. Wichtig ist vor allem, dass in der psychologischen Beratung schon die Prävention von Depressionen und Erkrankungen betrieben wird, die Psychotherapie greift erst ein wenn schon eine Erkrankung besteht. Somit ist die psychologische Beratung auch eine Investition in ihre gesundheitliche Zukunft.
Weiterhin kann sich der Berater mehr mit dem intellektuellem Verhalten seines Klienten befassen und mit seinem Klienten begrenzte und gegenwärtige Ziele stecken. Erlebnisse des Klienten können zudem auch ganzheitlich und ungestört verarbeitet werden.
Eine psychologische Beratung ist eine interessante Alternative zur Psychotherapie und ist wesentlich weniger Zeitaufwendig und es kann mehr auf den Klienten und seine Probleme eingegangen werden.
In einer psychologischen Beratung sind sie der Star – Sie und ihre Probleme stehen im Fokus des Interesses. Dies kann auch eine wichtige und völlig neue Erfahrung für den Einzelnen sein. Im alltäglichen Leben verbergen wir nur zu oft unsere Sorgen und Probleme um im Beruf nicht negativ aufzufallen und unseren Freunden nicht auf die Nerven zu gehen, doch gerade in einer psychologischen Beratung haben wir Zeit und Raum und eine Person die neutral ist, ohne zu werten und unsere Probleme von einem ganz anderen Blickwinkel aus betrachten kann und so bei einer Lösung jener helfend und beratend zur Seite stehen kann.
Psychologischer Berater werden – die Chance auch für Ältere Menschen
Gerade in der zweiten Lebenshälfte stellen sich noch einmal große Veränderungen ein. Die Kinder sind aus dem Haus, der Job erfüllt einen nicht mehr oder man ist generell auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Eventuell hat eine Trennung vom Partner stattgefunden und man ist plötzlich allein. Oder aber beide Partner sind frühzeitig in Rente gegangen, Altersteilzeit o.ä. und nun fehlen die persönlichen und/ oder beruflichen Aufgaben.
„Psychologischer Berater zu werden ist eine wunderbare Möglichkeit für Menschen mit gewisser Lebenserfahrung und absolut stabiler Persönlichkeit“, so Sandra Neumayr, Vizepräsidentin des Verbandes psychologischer Berater. „Viele 50,60 und sogar 70igjährige absolvieren eine Ausbildung zum psychologischen Berater, um sich als Psychologischer Berater selbstständig zu machen oder, um sich persönlich weiterzuentwickeln. Und der dritte Grund: Weil viele mit einer Ausbildung zum psychologischen Berater ihr Berufsbild verbessern möchten. Geschätzt die Hälfte aller, die sich in Deutschland zum psychologischen Berater ausbilden lassen, werden selbstständig, der Rest nutzt es für sich selbst oder als Weiterbildung.“
Wo kommt der psychologische Berater überall zum Einsatz?
Das Einsatzgebiet eines psychologischen Beraters ist breit gefächert. So kann ein psychologischer Berater in Mittel- oder Großunternehmen beispielsweise angeschlossen an die Abteilung Soziales als Ansprechpartner für innerbetriebliche Konflikte fungieren, wie z.B. bei Unzufriedenheit der Mitarbeiter mit Arbeitsbedingungen, Streit unter Kollegen, Mobbing, drohende Überlastung etc. Ebenso birgt die Weiterbildung für Mitarbeiter im Personalwesen ein langfristig nicht mehr wegzudenkendes fundiertes psychologisches Basiswissen, mit Strategien zum lösungsorientierten Umgang mit Mitarbeitern, Vorgesetzten, Kollegen und Bewerbern.
Wer als psychologischer Berater selbstständig mit oder ohne eigene Praxis arbeiten möchte, der kann seine Fachrichtung wählen, und gegebenen Falls die psychologische Berater Ausbildung mit Fortbildungen erweitern. Fachrichtungen sind zum Beispiel: psychologische Wechseljahrberatung, Paarberatung, psychologischer Berater MPU, Beratung von Eltern ADHS Kinder, Arbeits- und Organisationspsychologische Beratung, Co Abhängigen Beratung bei Partnern und Angehörigen Alkoholabhängiger, Drogenabhängiger, Medikamentenabhängiger oder Burn out Berater. Ein wachsender Markt für den Einsatz von Primärprävention, also der psychologischen Beratung, ist zudem die psychologische Beratung für den Bereich Pflege und Humanmedizin.
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„Psychologische Beratung ist weit mehr als eine allgemeine Lebensberatung“, so Sandra Neumayr „Wir weisen Unternehmen stets darauf hin, dass ein gut ausgebildeter psychologischer Berater bei Einstellung auf jeden Fall Praxisarbeit nachweisen sollte. Sehr gute Gesprächs- und Konfliktberatung in Themen Beruf, Partnerschaft, Familienkonflikte – auch Konflikte mit Kindern und Jugendlichen, Problematiken von Kindern in Elternbeziehungen (Trennung, Scheidung, Sexualität) sowie im Umgang mit Krankheit (Psyche, Seele) sind zudem die Grundanforderungen an einen psychologischen Berater.“
Die Primärprävention erfährt glücklicher Weise immer Zuspruch in der Gesellschaft. Führungskräfte in Unternehmen als auch Privatpersonen erkennen, wie wichtig es ist, präventiv Körper und Psyche gesund zu halten. Keiner möchte gern eine Therapie absolvieren oder gar mit Medikamenten beginnen. Der Verband psychologischer Berater als Ansprechpartner für psychologische Berater und Zertifizierung der psychologischen Beraterausbildung hat jeweils jeden Mittwoch Telefonberatung zu Fragen rund um das Berufsbild des Psychologischen Beraters. Kostenlose Verbandshotline: 0800-88 999 66
Neu ab 2014 – Psychologischer Fachberater Pflege (VpsyB)
In einem Zeitalter, in dem menschliche Stammzellen geklont werden, dem technisch Machbaren nahezu keine Grenzen gesetzt sind, löst die Erkenntnis, dass es dennoch nicht machbar ist, den Tod aufzuhalten selbst in dem größten Forscher ein unerträgliches Gefühl von Ohnmacht aus.
Wie wahnsinnig schwer es ist, auf die Bedürfnisse eines todkranken Patienten einzugehen wissen deren Angehörige und die Menschen, die sich täglich kümmern: Palliativpfleger. Wie kann man mit Sterbenden ein tragfähiges Bündnis schließen, das von Offenheit und Vertrauen bestimmt wird? Liegt ein Verwandter im Krankenhaus, angeschlossen an medizinischen Instrumenten, dann bedrückt uns das weniger als die leidenden Züge eines menschlichen Wesens zu sehen, das uns wieder einmal an die eigene Ohnmacht erinnert. Wir haben das Gefühl, irgendwer ist außer uns noch zuständig – und, dass die Medizin vielleicht das Richtige tut. Vielleicht.
„Da greifen eigene Abwehrmechanismen, Verdrängung. Wir versuchen irgendwie auf diese Weise mit den Ängsten fertig werden, die ein schwer oder hoffnungslos Erkrankter in uns auslöst“, so Sandra Neumayr, psychologische Leiterin der Akademie psychologischer Berater. „Aber wirklich bewältigen kann man eine solche Lebenssituation nicht allein. Da ist Primärprävention wichtig, denn verkraften kann der Mensch, der nah dran ist am Sterbenden das Erlebte nicht unisono. Wichtig ist, dass gerade Palliativpfleger, Helfer und die Angehörigen Kranker Unterstützung erfahren. Und diese möglichst von Anfang an, und was die Palliativpfleger betrifft, kontinuierlich.“
Als ersten Schritt für aktive Unterstützung hat die Akademie psychologiescher Berater, die Akademie für beratende Märkte und innovative Geschäftsfelder ihr Studienangebot ab dem nächsten Studienstart um die Spezialisierung zum „psychologischen Fachberater Pflege und Pflegedienstunternehmen“ erweitert.
Denn wie geht es diesen Menschen, deren Beruf es ist, der täglich Brot, das Sterben, der Umgang mit Totkranken? Woher nehmen Sie Ihre Kraft? Hat ein solcher Mensch eigentlich noch ein „normales“ Leben? Palliativpfleger und pflegende Angehörige sind häufiger und schwerwiegender psychischen Belastungen ausgesetzt als in anderen medizinischen Bereichen. Strukturelle Anforderungen von Organisationszielen, die Konfrontation mit dem Sterbeprozess von Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind enorme Belastungen. Dazu kommt u.a. eine starke Identifikation mit den Patienten und entsprechendes Mitleiden.
„Die Berufsgruppe der Pflegenden hat den häufigsten und engsten Patientenkontakt und ist somit besonders oft belastenden Faktoren ausgesetzt, was zu erhöhten Empfinden von Arbeitsbelastungen, und letztlich sogar burn out führen kann“, so Sandra Neumayr. „Der Einsatz eines gut ausgebildeten psychologischen Beraters speziell für Pflegeberufe, kann hier präventiv für den Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter innerhalb der Pflegeorganisation Sorge tragen. Und dadurch natürlich einer vermehrten Fluktuationsbereitschaft gegensteuern.“
Die Akademie psychologischer Berater bietet die Ausbildung zum psychologischen Fachberater Pflege ab Februar 2014 deutschlandweit an. Damit eröffnet die Akademie psychologischer Berater für Organisationen, deren Aufgabe in der Betreuung sterbender Menschen liegt, die Möglichkeit der besonderen Fürsorgepflichten ihren Mitarbeitern gegenüber nachzukommen. „Wir sehen die neue Ausbildungsrichtung zum psychologischen Berater Pflege als längst überfälligen Schlüsselfaktor in der Pflege, dass Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter von Pflegeorganisationen aufrechterhalten werden kann. Zudem kann so eine Wirtschaftlichkeit auch im Bereich der Hospiz- und und Palliativeinrichtungen entstehen, die weder auf Kosten der Gesundheit der Mitarbeiter noch letztlich der zu Pflegenden geht“, konstatiert Sandra Neumayr. Auf die nach 18 Monaten speziell für den Bereich der Pflege geschulten psychologischen Berater wartet ein großes berufliches Einsatzgebiet. Denn psychosoziale Unterstützung benötigen Angehörige Demenz- uns Alzheimerkranker, Familienmitglieder Krebs- und chronisch Kranker als auch ambulante Pflegekräfte, Palliativpfleger, Alten – und Krankenpfleger zunehmend. Gerade im Hinblick auf den demographischen Wandel der Bundesrepublik Deutschland und der damit einhergehenden höheren Lebenserwartung der Deutschen wird der Bedarf an (psychisch stabilen) Pflegenden in den nächsten Jahren sicher noch ansteigen. Und somit auch der Beratungsbedarf der Pflegenden.“
Verband psychologischer Berater (VpsyB) unterstützt den Bereich Pflege
„Letzte pathetische Worte, dann friedlich einschlafen und dabei den geliebten Menschen im Arm halten – ist die Vorstellung des „wie“ beim Sterben“, so Sandra Neumayr, Vizepräsidentin des Verbandes psychologischer Berater „Aber meist ist es ein Prozess, der bei Kranken Menschen lang dauern kann und der Begleitung von Palliativkräften bedarf. Sterbebegleitung muss eine Einheit aus Fürsorge, respektierter Autonomie sein und bestenfalls ein würdevolles Sterben im vertrauten Heim gewährleisten.“
Doch häufig wird schematisch gehandelt, denn die Pflegekräfte können nicht mehr leisten als sie ohnehin schon tun, sind ausgelaugt und stoßen an die eigene Grenze ihrer Empathiefähigkeit.
„Der Verband psychologischer Berater hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, intensive Unterstützung im Bereich der Pflege zu leisten. Wir haben spezielle Beratungskonzepte in Kooperation mit Pflegediensten erstellt, die es den Unternehmen in diesem Tätigkeitsfeld ermöglichen Präventionsarbeit für psychische Ökonomie der Mitarbeiter in Hospiz- und Palliativeinrichtungen zu beanspruchen“, so Sandra Neumayr. „Wir sind uns durchaus bewusst, dass die Berufsgruppe der Pflegenden hohen Anforderungen ausgesetzt ist. Sie haben intensiven Patientenkontakt, sind, ob dem permanenten Umgang mit dem Tod, häufiger und schwerwiegender psychischen Belastungen ausgesetzt. Dazu kommt die oft schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Probleme in der eigenen Partnerschaft entstehen und der Druck nimmt zu.“
Die Institutionen und Organisationen müssen zur Erfüllung ihrer primären Organisationsaufgabe und –Verantwortung, den bedürftigen Menschen eine fachlich kompetente und empathische Begleitung zu ermöglichen, dafür Sorge tragen, dass für die Mitarbeiter entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden.
„Der Verband stellt den Pflegeunternehmen, die umgehend eine Verbesserung benötigen, ab sofort ein Rettungspaket in Form von Weiterbildungsplätzen zum „Psychologischen Berater Pflege (VpsyB)“ zur Verfügung, so Vizepräsidentin, Sandra Neumayr. „Damit haben die Unternehmen die Möglichkeit, Fachpersonal in den eigenen Reihen zu installieren und es gelingt somit u.a. Unzufriedenheit bei den Angestellten und eine hohe Fluktuation zu verhindern, die sich wiederum negativ auf die Patienten auswirkt.“
Verband psychologischer Berater
Petuelring 92
80807 München