Die Ausbildung zum Physiotherapeuten findet in Deutschland nur an speziellen Berufsfachschulen statt; von diesen Physiotherapiefachschulen gibt es in Deutschland immerhin 240 Stück. Die Ausbildung zum Physiotherapeuten in Deutschland unterscheidet sich dadurch erheblich von der Ausbildung in anderen europäischen Ländern. Hier müssen entsprechende Fachkräfte mindestens an einer Fachhochschule studiert haben, um den Beruf des Physiotherapeuten auszuüben.
An der Berufsfachschule wird sowohl die theoretische als auch die praktische Ausbildung durchgeführt, die in der Regel drei Jahre dauert. Ein Teil der fachlichen Ausbildung findet auch in Krankenhäusern oder Reha-Einrichtungen statt. Wie aber sieht die Arbeit eines Physiotherapeuten genau aus? Dieser betreut in der Regel Menschen, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind und hilft diesen mittels Manueller Therapie, Massage oder anderen physiotherapeutischen Anwendungen zu einer besseren Beweglichkeit.
Um eine Ausbildung als Physiotherapeut beginnen zu können, sind einige Zugangsvoraussetzungen nötig. Einerseits müssen die Lehrlinge nicht nur das 17. Lebensjahr vollendet haben, sondern auch körperlich für diesen Beruf geeignet sein. Ein Notendurchschnitt von mindestens 2,5 in den Fächern Deutsch, Sport, Biologie, Physik und Chemie ist von Vorteil.
Weiterhin wird eine mindestens zehnjährige Schulbildung vorausgesetzt. Verfügt man nur über einen Hauptschulabschluss, wird eine zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung verlangt.
Während der Ausbildung zum Physiotherapeuten lernt man unter anderem, wie der Bewegungsapparat eines Menschen aufgebaut ist, welche Ursachen Wirbelsäulenerkrankungen auslösen und wie eine Massagetherapie richtig angewandt wird.
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten ist vor allem deshalb so beliebt, weil es erstaunlich viele offene Stellen gibt und die Arbeitslosenquote in diesem Beruf relativ gering ist. Um diesen Beruf auszuüben, muss man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass man regelmäßig an diversen Fort- und Weiterbildungen teilnehmen muss.
Während der Ausbildung selbst wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt, allerdings hat man die Möglichkeit, BAföG zu beantragen. Immerhin fallen während der Ausbildung einige Kosten an, unter anderem Anmelde- und Prüfungsgebühren sowie Kosten für Arbeitsmittel, Berufsbekleidung und Fachliteratur. Schulgeld wird an öffentlichen Schulen in der Regel nicht verlangt. Private Schulen allerdings verlangen häufig Lehrgangsgebühren. Diese können zwischen 100 und 450 Euro monatlich betragen.
Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung hat ein Physiotherapeut die Möglichkeit, als freier Mitarbeiter oder Angestellter in einer medizinischen Einrichtung zu arbeiten oder aber sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen.
Das Einstiegsgehalt richtet sich sehr nach dem Bundesland, in welchem man arbeitet und liegt zwischen 1.600 und 1.800 Euro brutto. Wer selbstständig ist, verdient natürlich weitaus mehr, hat aber auch mehr Verantwortung zu tragen.
Möglich ist es übrigens auch, den Abschluss zum Physiotherapeut während eines Studiums zu erlangen. Selbst ein Bachelor- oder Masterstudiengang ist problemlos möglich. Solch ein Abschluss hat den Vorteil, dass er auch international anerkannt wird.