Eigentlich war sie gar nicht erlaubt, doch trotzdem hat sich die sogenannte Telemedizin, bei der die Diagnose über das Telefon oder Videocall läuft, in Südkorea im Laufe der Corona Pandemie durchgesetzt und ist ein massiver Erfolg. Die Telemedizin boomt – Doch ist sie für die Ewigkeit gemacht oder nur eine temporäre Lösung für ein temporäres Problem?
2020 ist das Jahr, in dem Corona die Welt verändert hat. Südkorea war eines der ersten Länder, die sehr schnell strikte Maßnahmen zur Eindämmung beschlossen hatten und die Fallzahlen in Folge dessen auch schneller senken konnten. Im gleichen Jahr wurde in Südkorea auch die davor illegale Telemedizin vorübergehend erlaubt.
Und nach wie vor findet die Telemedizin immer mehr Zulauf. In Südkorea werden aufgrund der Rekordzahlen von Omikron Fällen nur noch erkrankte Patienten ab 60 Jahren betreut. Alle anderen, die nur leichte Symptome aufweisen, müssen sich in häusliche Pflege begeben. Wenn sich aber die Symptome verschlimmern oder davor unbekannte Symptome auftreten und das nächstgelegene Krankenhaus voll ausgelastet ist, bleibt meistens keine andere Wahl, als sich durch das Telefon Hilfe und Diagnose bei einem Arzt zu holen.
Die Telemedizin wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein fester Bestandteil des Gesundheitssystems bleiben.
Unterstützung findet diese Art der Therapie auch bei dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol. Und vor allen Dingen ist sie lukrativ. Sehr lukrativ. Wobei in Südkorea in diesem Bereich nur 48 Millionen Dollar in zwei Jahren umgesetzt wurden, boomt die Branche in Nordamerika bereits. Fortune Business Insights gibt an, dass der globale Telemedizinmarkt im Vergleich zu 2020 mit 127 Milliarden Dollar Umsatz sich bis 2028 mehr als verdoppeln wird, nämlich auf 264 Milliarden Dollar.
Die anfänglichen Zweifel vonseiten der südkoreanischen Ärztekammer, die befürchtete, dass das flächendeckende Einführen von Telemedizin vermehrt zu Fehldiagnosen und Medikamentenmissbrauch führen könnte, wurden durch die Vorteile, die aus dem Nutzen entstehen, übertroffen. Telemedizin kann dazu beitragen, die medizinische Versorgung auf dem Land zu verbessern und somit allen Menschen, egal ob auf dem Land oder in der Stadt, helfen, den Lebensstandard zu verbessern.
Die Telemedizin boomt – Doch was wird aus ihr werden? Technologie dringt immer mehr in unsere Lebensbereiche ein und somit werden wir uns auch früh oder später mit digitalen Lösungen zur Diagnose von Krankheiten anfreunden müssen. Die Telemedizin bietet viele Vorteile, vor allem für die, die gesundheitlich nur schwer in der Lage sind, ein Krankenhaus aufzusuchen. Ärzte sparen sich in jedem Fall viele durch die Praxis entstehende Kosten und auch für Patienten ist diese Form der Krankheitsdiagnose sicherlich angenehmer, als stundenlang in einem Wartezimmer zu warten. Inwiefern neue Probleme wie Fehldiagnosen auftreten können, wird sich dann im Laufe der Zeit herauskristallisieren und dann werden wir wissen, ob die vielversprechende Diagnoseart wirklich so vielversprechend ist. Bequemer ist sie auf jeden Fall.
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