Spätestens wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Erde so richtig erreichen und sich auch in den schattigsten Winkeln die letzten Schneeberge in Wasser verwandeln, ist der Frühling nicht mehr weit. Besonders nach einem so langen und frostigen Wintern wie in diesem Jahr zieht es einen dann regelrecht hinaus in den Garten bzw. in die freie Natur.
Frühlingszeit ist Gartenzeit und für viele, wer es mag, auch Gärtnerzeit. Dabei gilt es nicht dem heimischen Gärtner Konkurrenz zu machen, vielmehr sollte der Spaß am Anbau im Vordergrund stehen und sich nicht in einem jährlich wiederkehrenden chronisch unbemerkten Zwang wiederspiegeln.
Bereits schon ein 1,5 qm bis 2 qm große sonnige Gartenfläche reicht aus um beispielsweise einen kleinen Kräutergarten zw. Heilpflanzengarten anzulegen. Dabei ist es mittels eines dreigeteilten terrassenförmig angelegten Hügels sogar möglich, Pflanzen der unterschiedlichsten Klimazonen unterzubringen.
Die unterste Beetzone, die Feuchtzone, wird mit Komposterde ausgebildet in der sich dann Schnittlauch und Petersilie besonders wohl fühlen und sehr gut anbauen lassen. Diese Zone kann gut auch an einen kleinen Teich angrenzen, Achtung mit Kindern. Die beiden nächsten höheren Ebenen werden vom Untergrund nun immer trockener angelegt.
Zur Ausbildung der mittleren Ebene, der sogenannten Normalzone, wird der Erde dieser Beetzone Humus zugemischt. Dieser Bereich ist würzigen Kräutern wie Oregano, Melisse, Koriander, Estragon und Liebstöckel vorbehalten.
Die oberste und sonnigste Terrasse, die Trockenzone, bildet die trockene teils kalkhaltige Mittelmeerzone ab. Der Boden besteht daher aus durchlässigem und groben Material. Besonders gut eignen sich hierfür Holzhäcksel vermischt mit Sand, kleinen Steinen verbunden mit einem kleinen Schuss Kalk. Angebaut werden kann, auf dieser höchsten Sonnenterasse, Rosmarin, Thymian, Salbei, Lavendel und Basilikum.
Zur Stabilisierung der einzelnen Ebenen werden in die Seitenwände Steine gedrückt. Die Zwischenräume zwischen den Steinen werden mit, mit Wasser angerührter Erde bzw. Lehm, ausgeschmiert. Die Steine speichern die Tageswärme und geben diese in der Nacht wieder ab. Dadurch entstehen ideale Aufenthaltsorte und Lebensräume für allerlei Insekten und mit viel Glück verirrt sich vielleicht sogar die eine oder andere Eidechse zu der wärmenden Kräuterpyramide. Solche Kräutergärten werden auch als Kräuterspirale oder Kräuterschnecke nach oben windend ausgebildet. Der Ursprung geht unter anderem auf Erkenntnisse der Hildegard von Bingen zurück.
Anbei noch eine kleine Liste der Kräuter und Gewürze welche sich in den heimischen Gärten mit einer Kräuterpyramide bzw. Kräuterspirale und einem kleinen Teich gut anbauen lassen.
Bärlauch, Borretsch, Beinwell, Bockshornklee, Balsamkraut, Brunnenkresse, Bachminze, Basilikum, Bleichsellerie, Citronella, Dill, Engelwurz, Echter Beinwell, Echter Sellerie, Echter Salbei, Echter Lavendel, Echte Kamille, Gurkenkraut, Gartenthymian, Gewürznelke, Goldmelisse, Gartenkresse, Großer Sauerampfer, Gemeine Schafgarbe, Knoblauch, Kerbel, Koreaminze, Kleiner Wiesenknopf, Kapuzinerkresse, Luftzwiebel, Lemongras, Melisse, Meerrettich, Märzveilchen, Oregano, Porree, Petersilie, Pimpernelle, Pfefferminze, Ringelblume, Roßminze, Rucola, Rosmarin, Schalotte, Schnittlauch, Steinminze, Schlangenlauch, Salbei-Gamander, Stielsellerie, Tomaten, Thymian, Wacholder, Winterzwiebel, Wasserpfeffer, Waldmeister, Zitronengras, Zitronenmelisse