Als Bernstein oder Succinit, bezeichnet man fossiles Harz. Dieses hat meist eine bräunlichgelbe Farbe, kommt aber auch in den Varianten Orange, Rot, Grün, Braun, Schwarz und ganz selten elfenbeinfarben vor. Bernstein findet sich in den unterschiedlichsten Formen, die am häufigst gefundenen Formen sind Schlauben, Zapfen und Tropfen. Dabei sind noch die unterschiedlichsten Trübungsgraden wie z.B. klar, schierklar, matt, satt-trüb und undurchsichtig hell zu unterscheiden.
Bei Schlauben trat das Harz schubweise aus und verteilte sich flächig. Die sich dabei bildenden Schichten weisen an ihren Trennflächen häufig Einschlüsse, sogenannte Inklusen auf. Zapfen- und tropfenförmiger Bernstein entstanden durch punktuelle Harzflüsse, wobei es vor dem Herunterfallen zur Erstarrung kam.
Bernstein findet man in allen Gebieten ehemaliger fossiler Wälder, so z.B. im südöstlichen Ostseeraum, in Ost- und Westafrika, in Madagaskar, in der Dominikanischen Republik, im Libanon, in Jordanien und in Neuseeland.
Ein großes Problem stellen Bernsteinimitate und Bernsteinfälschungen aus Kunststoff dar. Solche Imitate, meist aus den Kunststoffgruppen der Thermo- und Duroplasten, sind augenscheinlich nur sehr schwer von Naturbernstein zu unterscheiden. Eine Prüfmöglichkeit ist mit einer heißen Nadel über den vermeintlichen Berstein zu fahren. Bei echtem Bernstein bildet sich eine Rille und die untersuchte Stelle richt nach Baumharz. Ohne Beschädigung bietet sich eine Dichteprüfung in Salzwasser an. Dabei legt man den vermeintlichen Bernstein zuerst in ein mit Leitungswasser (Süßwasser) gefülltes 250ml Glas und danach in ein zweites mit konzentriertem Salzwasser, zwei Esslöffel Salz gelöst, gefülltes 250ml Glas. Im ersten Glas mit Leitungswasser sinkt richtiger Bernstein ab und in dem zweiten mit Salzwasser gefülltem Glas schwimmt dieser. Plastik hingegen schwimmt auch in dem Glas mit Leitungswasser. Eine weitere beschädigungsfreie Prüftechnik ist die UV- Fluoreszenz-Methode. Dabei wird der Bernstein mit einem UV-Licht bestrahlt. Echter Bernstein strahlt unter UV-Licht weiß-blau, Kunststoff im Gegensatz jedoch nicht.
Seit vielen Jahrtausenden übt Bernstein eine besondere Faszination und Anziehungskraft auf Menschen aus. Dabei wird Bernstein auch eine besondere Wirkung auf die Gesundheit als heilförderndes Mittel nachgesagt. Allen voran beschrieb im Mittelalter die berühmte Hildegard von Bingen Anwendungen mit Bernstein als eines der wirkungsvollsten Möglichkeiten gegen eine ganze Reihe an Beschwerden und Erkrankungen. In der modernen Homöopathie werden heutzutage Präparate verwendet, die Bernstein enthalten. Besondere Bedeutung wird dabei der immunitätssteigernden Bernsteinsäure beigemessen, welche bereits der Mediziner Robert Koch analysierte. Eines der Präparate zur äußerlichen Anwendung ist Bernsteinsalbe.
Bernsteinsalbe häufig mit Arnika, Sanddorn, Calendula und weiteren Kräuterextrakten versetzt wirkt dabei antirheumatisch, antithrombotisch, durchblutungsfördernd, schmerzlindernd, regenerierend, entzündungshemmend und antibakteriell.