Ein Erfahrungsbericht: Bereits mit 5 Jahren hatte unser Sohn einen schmerzenden steifen Hals, wahrscheinlich verursacht durch Zugluft. Wie kann das sein? Ich dachte, das Hals–Wirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom) ist eine Zivilisationskrankheit, die vornehmlich durch Bewegungsmangel und einseitige Bürotätigkeiten verursacht wird. Dabei trifft dies doch überwiegend nur Erwachsene.
Unser Sohn war verzweifelt: Abgesehen von den Schmerzen, konnte er seinen Kopf kaum mehr bewegen, insbesondere nicht mehr nach links. Morgens waren die Symptome am schlimmsten. Wir vereinbarten einen Termin mit einem Osteopathen, der auf die Cranio-Sacrale Therapie, einer speziellen Form der Osteopathie, spezialisiert war. Bei der Cranio-Sacrale Therapie auch Kraniosakrale Osteopathie genannt, versucht der Therapeut, durch Berührung und Fühlungnahme von Kopf und Rücken Informationen über mögliche Blockaden und Funktionseinschränkungen zu sammeln und durch sanfte Bewegungen den „Energiefluss“ anzuregen und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Der Osteopath diagnostizierte durch Abtasten der Wirbelsäule schnell, dass der Atlas Halswirbel C1 als zentrales Element der beiden Kopfgelenke, verschoben war. Dieses Phänomen findet man vor allem bei Kindern, die durch Kaiserschnitt auf die Welt kommen. Während bei einer normalen Geburt die Wirbeln während des Weges durch den engen Geburtskanal in die richtige Position geschoben werden, werden Kaiserschnittkinder bei der Geburt, die meist alles andere als „sanft“ ist, aus dem Bauch „gerissen“. Oft ist dann der Atlaswirbel, als oberster Halswirbel der den gesamten Kopf trägt, nach einer solchen Geburt ausgerenkt. So auch bei unserem Sohn.
Mit sanften Griffen schob der Osteopath den Wirbel wieder in die richtige Position. Obwohl mein Sohn diese Therapie als sehr angenehm empfand, waren meine Bedenken sehr groß. Wird der Wirbel nach so vielen Jahren jetzt durch einen „einzigen sanften Handgriff“ in der richtigen Position bleiben? Das Problem mit dem Atlaswirbel hatte er vermutlich schon von Geburt an. Nach zwei Wochen war der Kontrolltermin und zu aller Erleichterung und Freude wurde festgestellt, dass der Atlaswirbel in der richtigen Position geblieben ist. Einen steifen Hals hatte unser Sohn seitdem nie mehr und dabei sind seit der Behandlung schon über 5 Jahre vergangen.