Bereits ab Mitte Oktober tauchen bei uns in den Obstregalen die ersten, aus dem mittleren Asien stammenden, Granatäpfel auf. Wir persönlich schätzen den Granatapfel oder auch Grenadine genannt als Gesundheitsmultitalent sehr, zudem ist er unschlagbar köstlich. Der Granatapfel ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wird der Familie der Weiderichgewächse zugerechnet. Seinen Namen hat der Granatapfels aufgrund der hohen Anzahl von Samen und dem davon abgeleiteten lateinischen Wort granatus das übersetz kernreich heißt.
Die apfelähnliche orangerote Frucht hat einen Durchmesser von bis zu etwa 10 cm und ist durchzogen von vielen Wänden und wächst auf bis zu 15 Meter hohen sommergrünen Büschen oder Bäumen heran. Durch die vielen Wänden entstehen Kammern, in denen sich pro Frucht bis zu 400 etwa 15 mm große kantige Samen befinden. Diese sind umgeben von einem prallen, saftigen tiefrot gefärbten Samenmantel. Ist die Frucht reif zerplatzt dieser Samenmantel schon unter leichtem Druck. Der Samen enthält etwa fünf Prozent Öl. Die harten Samenkörner bestehen zu 60 Prozent aus Punicinsäure einer Gamma-Linolensäure welche zu den seltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehört.
Granatäpfel enthalten größere Mengen an Flavonoide wie Anthocyane und Quercetin, Polyphenole vor allem Ellagitannine wie Punicalagin sowie Phenolsäuren wie Ellagsäure und Gallussäure mit wichtigen Funktionen für die Zellregulation. Granatäpfel sind reich an Kalium und enthalten unter anderem Vitamin C, Kalzium und Eisen.
Eine hohe Zahl an wissenschaftlichen Studien haben in den letzten Jahren die enormen positiven Wirkungen des Granatapfels bei Herz-Kreislauf-Krankheiten, bei Gelenkentzündungen (Arthritis) und bei Krebs, insbesondere Prostatakrebs unter Beweis gestellt. Für diese Wirkungen sind die besonderen Pflanzenstoffe des Granatapfels, die Polyphenole, verantwortlich welche gegen Zellalterung und insbesondre gegen die bereits oben beschriebenen chronischen Entzündungsprozesse, Arteriosklerose, Herz/Kreislauferkrankungen und Krebs wirken.
Wer sich noch nie mit diesem Weiderichgewächs auseinandergesetzt hat, tut sich vielleicht anfangs mit dem Schällen etwas schwer. Der Granatapfel besitzt eine dicke lederartige wiederstandsfähige Schale. Um einen Granatapfel zu verspeisen, gibt es mehrere Methoden. Die beiden gängigsten sind wohl das einfache Aufbrechen mit roher Gewalt und das Aufschneiden durch die Mitte der Frucht. Besonders bei der ersten Methode aber auch beim Durchschneiden besteht die Gefahr, dass man nicht nur an nahegelegenen Wänden viele rote Spritzer hat.
Daher möchten wir an dieser Stelle eine weitere Methode vorstellen, mit welcher wir die besten Erfahrungen gemacht haben: Man nimmt den gewaschenen Granatapfel und schneidet, ähnlich wie bei einem Kürbis, auf der Stielseite eine etwa 0,5 cm Dicke Scheibe ab. Dadurch kommen die ersten roten Samenmäntel zum Vorschein. Wird die Scheibe zu dünn abgeschnitten gelangt man mit dem Schnitt nicht durch die dicke Schale zu den Granatapfelsamen. Schneidet man eine zu dicke Scheibe ab, gelangt man in die innenliegenden Kammern und schneidet durch die tiefrot prallen Samenmantel welche dabei spritzend zerplatzen.
Nachdem nun die ersten Samen der oberen Samenkammern frei liegen kann man vorsichtig damit beginnen den Granatapfel zu schälen. Dabei bricht man, vorzugsweise mit dem Daumen, immer wieder ein Stück der dicken Schale ab, bis die Samen soweit frei liegen, dass sie vorsichtig herausgebrochen werden können. In dieser Methode arbeitet man sich durch den Granatapfel. Essen kann man den kompletten Samen mit dem harten Samenkorn.
Quelle: Eigene Erfahrungen, auszugsweise Wikipedia®
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