Bewegung hält fit, körperlich wie geistig. Doch was, wenn Sie Hörgeräte tragen?
Viele Menschen fragen sich, ob Sport mit Hörsystemen überhaupt möglich ist. Die gute Nachricht: Ja, das ist er, und zwar in den meisten Fällen ohne Einschränkungen.
Moderne Hörgeräte sind wahre Hightech-Wunder. Sie sind klein, leistungsstark und robust genug, um auch bei Bewegung und leichtem Schwitzen zuverlässig zu funktionieren. Dennoch gibt es beim Sport einige Besonderheiten zu beachten, damit Ihre Hörgeräte optimal geschützt bleiben und Sie sich rundum wohlfühlen können.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mit Hörgeräten sicher und komfortabel Sport treiben können. Wir geben praktische Tipps, stellen geeignete Zubehörlösungen vor und zeigen, welche Sportarten sich besonders gut eignen. Denn: Ein aktiver Lebensstil und gutes Hören schließen sich nicht aus, im Gegenteil.

Welche Sportarten eignen sich für Hörgeräteträger?
Grundsätzlich gilt: Die meisten Sportarten sind auch mit Hörgeräten gut möglich. Entscheidend ist vor allem, wie stark Ihr Hörgerät beim jeweiligen Training beansprucht wird, etwa durch Feuchtigkeit, Erschütterungen oder das Risiko eines Verlusts. Mit dem richtigen Zubehör und einigen einfachen Vorsichtsmaßnahmen können Sie aber nahezu jede Sportart sicher und komfortabel ausüben.
Indoor-Sportarten
Ob Fitnessstudio, Yoga, Pilates oder Gerätetraining, Indoor-Sportarten sind ideal für Hörgeräteträger. Hier bewegen Sie sich meist in einer kontrollierten Umgebung ohne große Witterungseinflüsse. Das bedeutet: weniger Feuchtigkeit, kein Wind und geringeres Risiko für Schäden an der Technik.
Achten Sie dennoch auf einen sicheren Sitz der Geräte, besonders bei dynamischen Bewegungen oder bei Übungen in Bodenlage. Spezielle Sport-Clips oder Haltebänder können zusätzlichen Halt geben und verhindern, dass Ihre Hörsysteme verrutschen oder herausfallen.
Outdoor-Sportarten
Spazierengehen, Wandern, Radfahren oder Joggen, auch draußen müssen Sie auf sportliche Aktivität nicht verzichten. Wichtig ist, Ihre Hörgeräte vor Witterungseinflüssen wie Regen oder starkem Schweiß zu schützen. Ein kleiner Regenschutz oder eine atmungsaktive Kopfbedeckung kann hier bereits ausreichen.
Gerade beim Radfahren oder Joggen ist es sinnvoll, Umgebungsgeräusche weiterhin wahrzunehmen, etwa den Straßenverkehr. Moderne Hörsysteme mit situativem Hörprogramm oder Windgeräuschunterdrückung bieten hier zusätzlichen Komfort und Sicherheit.
Wassersport, geht das mit Hörgeräten?
Wasser und empfindliche Elektronik vertragen sich bekanntlich nicht gut. Deshalb gilt beim Schwimmen, Tauchen oder Wassergymnastik besondere Vorsicht: Die meisten Hörgeräte sind nicht wasserdicht und sollten vor dem Wassersport unbedingt herausgenommen werden.
Wer jedoch beim Training im Wasser nicht auf das Hören verzichten möchte, kann auf spezielle wasserdichte Hörlösungen oder maßgeschneiderte Schwimmschutzsysteme zurückgreifen. Lassen Sie sich hierzu individuell beraten, etwa bei Hörsysteme Brackel, um die passende Lösung für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Worauf muss man beim Sport mit Hörgeräten achten?
Sport mit Hörgeräten stellt in der Regel kein Problem dar, vorausgesetzt, Sie treffen ein paar einfache Vorkehrungen. Denn Bewegung, Schweiß und äußere Einflüsse können die empfindliche Technik belasten. Mit der richtigen Vorbereitung und dem passenden Zubehör schützen Sie Ihre Geräte und sorgen gleichzeitig für ein angenehmes Tragegefühl.
Fixierung und sicherer Halt
Während sportlicher Aktivitäten können sich Hörgeräte leicht lockern oder sogar herausfallen, besonders bei ruckartigen Bewegungen oder Schweißbildung. Daher ist ein sicherer Halt entscheidend. Spezielle Sport-Clips, Silikonbänder oder individuell angepasste Otoplastiken sorgen dafür, dass Ihr Hörsystem auch bei intensiver Bewegung zuverlässig an Ort und Stelle bleibt.
Auch Stirnbänder oder Schweißbänder mit integrierter Haltefunktion können hier gute Dienste leisten. Sie fixieren nicht nur die Geräte, sondern nehmen gleichzeitig Feuchtigkeit auf.
Schutz vor Schweiß und Feuchtigkeit
Schweiß ist einer der größten Risikofaktoren für die Elektronik Ihrer Hörgeräte. Vor allem bei Outdoor-Sportarten oder in warmen Umgebungen kann es schnell zu Feuchtigkeitseinwirkung kommen. Ein wirksamer Schutz sind spezielle Schutzhüllen oder feuchtigkeitsabweisende Überzieher, die Ihre Hörsysteme umgeben und zugleich atmungsaktiv bleiben.
Wichtig: Nach dem Sport sollten Sie Ihre Geräte unbedingt gründlich trocknen, idealerweise in einer Trockenbox mit UV-Funktion. Diese entzieht Feuchtigkeit und schützt gleichzeitig vor Bakterien und Keimen, die sich durch Schweiß bilden können.
Akkubetrieb vs. Batteriebetrieb beim Sport
Ob Akku oder Batterie, beide Varianten haben im sportlichen Einsatz ihre Vor- und Nachteile. Akkubetriebene Hörgeräte bieten den Vorteil, dass Sie keine Ersatzbatterien mitführen müssen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Geräte vor dem Training vollständig geladen sind.
Bei längeren Outdoor-Aktivitäten oder Mehrtagestouren kann der Batteriebetrieb praktischer sein, da sich die Energiequelle unkompliziert wechseln lässt, ganz ohne Ladegerät. Achten Sie jedoch darauf, Ersatzbatterien trocken und geschützt mitzuführen, etwa in einem kleinen Etui oder einem wasserdichten Beutel.

Tipps zur Pflege nach dem Training
Nach dem Sport ist vor der Pflege, das gilt auch für Ihre Hörgeräte. Denn nur mit der richtigen Nachsorge bleiben Ihre Hörsysteme leistungsfähig und hygienisch einwandfrei. Schweiß, Staub und Feuchtigkeit setzen den Geräten zu, wenn sie nicht gründlich gereinigt und getrocknet werden. Mit ein paar einfachen Pflegeschritten verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Hörgeräte erheblich.
Direkt nach dem Training sollten Sie Ihre Hörgeräte von Schmutz, Hautfett und Schweiß befreien. Verwenden Sie dazu ein weiches, trockenes Tuch und, je nach Bedarf, spezielle Reinigungsbürsten oder Reinigungstücher für Hörsysteme.
Achten Sie besonders auf die Mikrofonöffnungen und Schallaustritte. Bei hartnäckigen Verschmutzungen helfen Reinigungssprays oder -sticks, die speziell für Hörgeräte entwickelt wurden. Verzichten Sie unbedingt auf Wasser oder alkoholhaltige Haushaltsreiniger, diese könnten die empfindliche Elektronik beschädigen.
Nach der Reinigung ist eine gründliche Trocknung entscheidend. Idealerweise nutzen Sie eine Trockenbox, die speziell für Hörgeräte entwickelt wurde. Diese Geräte entziehen den Hörsystemen schonend die Feuchtigkeit, je nach Modell sogar mithilfe von UV-Licht, das gleichzeitig desinfizierend wirkt.
Legen Sie Ihre Hörgeräte möglichst zeitnah nach dem Sport in die Trockenstation, idealerweise nach dem Entfernen der Batterien bzw. dem Ausschalten der Akku-Geräte. So beugen Sie Korrosion und Funktionsstörungen effektiv vor.
Lagern Sie Ihre Hörgeräte nach dem Sport an einem trockenen, gut belüfteten Ort, am besten in der dafür vorgesehenen Aufbewahrungsbox oder gleich in der Trockenstation. Vermeiden Sie es, die Geräte in feuchten Sporttaschen, verschwitzter Kleidung oder direkter Sonneneinstrahlung aufzubewahren.
Besonders auf Reisen oder bei regelmäßigem Training empfiehlt sich eine mobile Trockenbox. Diese ist kompakt, leicht und sorgt auch unterwegs für optimale Pflege Ihrer Hörsysteme, ganz gleich, wie aktiv Ihr Alltag ist.

Technische Hilfsmittel und Zubehör für sportliche Aktivitäten
Damit Ihre Hörgeräte beim Sport nicht nur sicher sitzen, sondern auch optimal funktionieren, gibt es eine Vielzahl an technischem Zubehör. Von stabilisierenden Halteclips über wasserabweisende Hüllen bis hin zu speziell konzipierten Hörgerätemodellen, mit der richtigen Ausstattung machen sportliche Aktivitäten gleich doppelt so viel Freude.
Halteclips & Sportbänder
Für viele Hörgeräteträger sind Halteclips ein unverzichtbares Zubehör beim Sport. Diese kleinen Helfer verbinden das Hörgerät über ein feines Band mit der Kleidung und verhindern so, dass es bei einem plötzlichen Ruck verloren geht.
Alternativ oder ergänzend bieten sich Sportbänder an, elastische Stirn- oder Nackenbänder, die über die Ohren getragen werden und für einen besonders festen Sitz sorgen. Sie sind vor allem bei bewegungsintensiven Sportarten wie Jogging, Tennis oder CrossFit empfehlenswert.
Wasserschutzhüllen
Wenn Sie trotz möglicher Feuchtigkeit nicht auf Ihre Hörgeräte verzichten möchten, bieten spezielle Schutzhüllen zusätzlichen Schutz. Diese Überzüge bestehen aus wasser- und schweißabweisenden Materialien, sind atmungsaktiv und sorgen gleichzeitig für eine gute Klangdurchlässigkeit.
Ideal für den Einsatz bei leichtem Regen, starker Schweißbildung oder schweißtreibenden Indoor-Sessions. Wichtig: Auch mit Schutzhülle sind die meisten Hörgeräte nicht vollständig wasserdicht, beim Schwimmen sollten sie weiterhin abgenommen werden.
Sport-taugliche Hörgerätemodelle
Für besonders aktive Menschen gibt es inzwischen auch Hörgerätemodelle, die speziell auf sportliche Anforderungen ausgelegt sind. Diese zeichnen sich durch robuste Gehäuse, wasserresistente Materialien und eine ergonomische Passform aus, die selbst bei intensiver Bewegung sicher im Ohr bleibt.
Einige Modelle verfügen zusätzlich über smarte Funktionen wie automatische Situationsanpassung oder Windgeräuschunterdrückung, ideal für den Einsatz im Freien. Lassen Sie sich am besten fachkundig beraten, welche Modelle zu Ihrem Lebensstil passen und wie sich diese individuell anpassen lassen.
FAQ
Ja, mit dem richtigen Halt und einem wirksamen Schweißschutz ist Joggen mit Hörgeräten problemlos möglich. Achten Sie auf eine sichere Fixierung und trocknen Sie Ihre Geräte im Anschluss gründlich.
Besonders empfehlenswert sind Modelle mit IP-Zertifizierung, sie sind gegen Wasser und Staub geschützt. Wiederaufladbare Hörgeräte mit robuster Bauweise eignen sich ideal für aktive Lebensstile.
Mit speziellen Halteclips oder elastischen Sportbändern lassen sich Hörgeräte zuverlässig sichern, auch bei intensiver Bewegung. So bleibt Ihr Gerät dort, wo es hingehört.
Die meisten Hörgeräte sind nicht zum Schwimmen geeignet. Es gibt jedoch spezielle, wasserdichte Modelle oder passendes Zubehör, das Ihre Geräte beim Wassersport schützt.
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